Frühlingserwachen in den Reben

Reben Wallis Vorschnitt

Ab in die Reben

Nun ist es wieder soweit. Nachdem die Reben über einige Monate in der Winterruhe verharrt haben, bringen die ersten warmen Tage das Leben zurück in die Pflanzen. Der Saft schiesst in die Stöcke und das einjährige Holz ist bereit für den Schnitt des neuen Rebjahres. Der Schnitt wird üblicherweise zwischen Januar und Ende März gemacht. Wir entscheiden uns für einen späten Schnitt, was auch etwas mit unserer Vorliebe für die wärmeren Tage zu tun hat. Als wir im Rebberg eintreffen werden wir bereits von den ersten Frühlingsblumen und der tollen Bergwelt begrüsst, eine richtige Wohltat nach den grauen Wintermonaten.

Genug gestaunt, nun heisst es arbeiten.

Schneiden der Reben

Die Reben präsentieren sich nach dem Vorschneiden (oberes Drittel der Fruchtruten wurden im Dezember geschnitten) und dem Winterschnitt, welcher dieses Jahr ausnahmsweise nicht von uns sondern von den Experten der Diroso Kellerei gemacht wurde, eher noch etwas kahl. Das alte Holz hängt noch im Drahtgerüst und muss nun entfernt werden. Nach dem Entfernen dieses Holzes müssen die neuen Fruchtruten für dieses Jahr auf den untersten Draht gebogen werden.

Aus den Augen (Knospen) dieser kahlen Ruten werden in einigen Tagen die neuen Triebe treiben und in 6-7 Monaten können wir dann die Früchte unserer Arbeit ernten. Wir werden diese Entwicklung hier auf OlloWorld in regelmässigen Abständen mit Euch teilen. Die Hauptdarsteller dabei sind:

Reben Wallis Frühling
Reben Wallis Frühling

St. Laurent (auch Pinot St. Laurent, gehört zur Burgunderfamilie) auf einer Rebparzelle von ca. 350m2 im Rhonetal bei Visp an sonniger Hanglage

und

PIWI Sorten Prior und CAL-122 (pilzwiderstandsfähige Sorten) auf einer Rebparzelle von ebenfalls ca. 350m2 im Rhonetal bei Visp in Rhonenähe. PIWI Sorten sind sehr widerstandsfähig gegen Krankheiten wie Mehltau und müssen deshalb nicht oder nur in Ausnahmefällen mit chemischen Mitteln gespritzt werden. Somit kommen die Weine noch unverfälschter ins Glas, als dies beim biologisch ausgebauten Wein der Fall ist. Zu den Unterschieden zwischen PIWI und biologischem Rebbau hier ein interessanter Link ebenfalls der Diroso Kellerei.

 

Wein-Verkostung im Gustav

Apropos biologisch: Vor einigen Tagen hatte das Team von OlloWorld die Gelegenheit, im Gustav in Zürich biodynamische Weine des Winzers Tom Litwan zu einem vegetarischen 5-Gang-Menü zu verkosten. Dabei haben es uns vor allem der betörende Schaumwein “Litwan” (rosé gekeltert aus Pinot Noir Trauben) und der zur ersten Vorspeise gereichte fruchtige, knackige Riesling-Sylvaner “Schinznach Ragnisbuehl 2015” angetan. Den zur Hauptspeise servierten beiden Pinot Noir “Chalofe 2008 und 2014” mussten wir uns mit etwas Geduld nähern, offenbarten aber nach einiger Zeit ihr ganzes Potenzial und Vielschichtigkeit. Den Bericht zum Essen findet ihr auf Chef’s Handyman.